Jedes Champagnerhaus hat seinen Vorzeige-Brut-Champagner, denn keine andere Champagnerart verkörpert besser die Identität eines Hauses. Aber für was genau steht eigentlich brut? Und was ist der Unterschied zwischen brut und sec? Gibt es Brut-Champagner auch als Rosé? In den folgenden Zeilen erfahren Sie die wichtigsten Fakten zum beliebtesten aller Champagner, dem Champagne Brut!
Was bedeutet Brut Champagne?
„Brut“ ist nicht gleich „Brut“
Das Wort „Brut“ sorgt nicht nur diesseitig des Rheins für Verwirrung, auch die Franzosen wissen nicht immer, was sich genau hinter dem Begriff Brut auf einem Schaumwein verbirgt, bzw. welcher Geschmack oder Restzuckergehalt mit ihm einhergehen.
Taittinger Brut Réserve, R de Ruinart Brut, Veuve Clicquot Cuvée Carte Jaune, Laurent Perrier La Cuvée, Pommery Brut Royal, Drappier Carte d’Or … Ein Brut-Champagner verkörpert die Essenz des Stils einer Champagner-Marke und wird jedes Jahr aus den vom Kellermeister zusammengestellten Assemblagen hergestellt. Unabhängig von der Qualität des Jahrgangs und der Menge des Leseguts stellt der Kellermeister oder die Kellermeisterin einen Brut-Champagner her, der die Identität des Hauses repräsentiert und dem Maison häufig als Flaggschiff dient.
Was versteht man unter „BSA“?
Der Brut-Champagner wird meist ohne Jahrgang hergestellt. Man spricht dann von „Brut Sans Année" oder „BSA“. In Frankreich macht der jahrgangslose Champagne Brut Blanc den größten Teil des konsumierten Luxus-Schaumweins aus.
Die nur in den herausragenden Jahren hergestellten Jahrgangschampagner (auch Vintage-Champagner genannt) stellen dagegen einen relativ geringen Anteil der Champagnerproduktion dar. Diese Seltenheit hat natürlich ihren Preis - die edlen Tropfen sind die kostpieligeren Exemplare unter den Champagnern und werden als Blanc und Rosé hergestellt.
Die Dosage bestimmt die Süße eines Champagners
Unter Dosage versteht man die Zugabe des soganannten „Liqueur de dosage“ (auch Versandlikör oder Expeditionslikör genannt) und ist maßgebend für den gewünschte Stil einer Cuvée. Wie bei trockenem und halbtrockenem Champagner wird auch beim Brut-Champagner die Menge an Expeditionslikör angegeben, die dem Champagner zugesetzt wird. Der Liqueur de dosage besteht aus einer Mischung von reinem Rohrzucker und mindestens zwei Jahre alten Champagnerweinen. Um einen Champagne Brut mit einem von Jahrgang zu Jahrgang gleichbleibenden Stil herzustellen, ist die Zusammenstellung einer breiten Palette von Reserveweinen unerlässlich.
Um einen Champagne Brut herzustellen, muss gemäß der europäischen Gesetzgebung weniger als 12 Gramm Zucker pro Liter in den Versandlikörgegeben werden. Die Dosage erfolgt also, nachdem die Flasche degorgiert wurde, durch Zugabe von Versandlikör mithilfe einer automatischen oder halbautomatischen Maschine.
Brut, Zero Dosage, Sec, Demi-Sec, Doux ...
Ist Champagner Brut süß?
Sie fragen sich, wieviel Restzucker in einer Champagner-Flasche steckt und was einen Brut von einem Sec unterscheidet? Ob Champagner Brut süß schmeckt ist mitunter Ansichtssache! Fest steht, dass es sich bei Brut um einen gering dosierten Schaumwein handelt. Es geht allerdings auch noch trockener!
Brut, Zero Dosage, Sec, Demi-Sec, Doux ... Hier nochmal die unterschiedlichen Süße-Stufen im Detail:
Als süß (frz. „doux“) gilt ein Champagner mit mehr als 50 Gramm Restzucker pro Liter. Als halbtrocken („demi-sec“) gilt ein Champagner, der zwischen 32 und 50 Gramm Restzucker enthält. Bei einem trockenen („sec“) Champagner sind es 17 bis 32 Gramm. Ein Champagner Extra-Dry dagegen weist zwischen 12 und 17 Gramm auf und ein Brut-Champagner weniger als 12 Gramm Restzucker pro Liter. Der trockenste Champagner ist der Brut Nature (auch Zéro Dosage) mit einem Restzuckergehalt von weniger als 3 Gramm pro Liter!
Zusammenfassend gesagt: Der Gesamtzuckergehalt, der sich in einer Champagner-Flasche versteckt, hängt neben dem Alkoholgehalt damit zusammen, ob man sich für einen Brut-Champagner oder einen Tropfen mit mehr Restzucker wie beispielsweise einen Demi-Sec oder Sec entscheidet. Und auch Flaschengröße spielt eine Rolle! Es mag banal klingen, aber natürlich stecken letztendlich mehr Alkohol und Zucker in einem 1,5-Liter Inhalt umfassenden Champagner Magnum als in einer Flasche im Normalformat. Dasselbe gilt für das Glas: Untersuchungen belegen, dass ein großes Glas zu einem höheren Alkoholkonsum verleiten.
Brut-Champagner als Rosé
Brut-Champagner gibt es nicht nur in weiß: Von Dom Pérignon über Laurent-Perrier bis hin zu Bollinger oder Krug - alle namhaften Champagnerhäuser stellen große Brut Rosé-Champagner her, die sich mit den raffiniertesten Speisen kombinieren lassen und dem Champagne Blanc in nichts nachstehen!