Wenn Italien den Deutschen das liebste Weinland ist, so ist der Barolo das Aushängeschild unter den Weinen des norditalienischen Piemonts.
Bereits im 19. Jahrhundert erfreute sich das italienische Königshaus an dem „Wein der Könige“, heute hat der italienische Wein weit über die italienischen Grenzen hinaus längst Kultstatus. So weit, so gut. Aber wie schmeckt eigentlich ein Barolo? Was zeichnet einen guten Barolo Rotwein aus? Aus welcher Rebsorte wird er gewonnen? Kurz, was für ein Wein ist Barolo? Hier ein paar grundlegende Infos rund ums Thema Barolo!
Was ist Barolo Rotwein?
Fokus auf ein prestigeträchtiges Anbaugebiet im norditalienischen Piemont
Barolo-Weine werden in der gleichnamigen, prestigeträchtigen Appellation im Piemont in Italien produziert. Das Anbaugebiet Barolo umfasst eine Fläche von 1.500 Hektar, die sich auf 11 Gemeinden verteilt, darunter die sehr berühmten Castiglione Falletto, Serralunga d'Alba, La Morra und Monforte d'Alba.
Die als DOCG klassifizierte Weinbauregion - die höchste Stufe in der Hierarchie der italienischen Weinklassifizierung - ist für ihre kräftigen und komplexen Rotweine bekannt.
Welche Traube wird für die Produktion von Barolo-Wein verwendet?
Barolo ist ein sortenreiner Rotwein, der aus der roten Nebbiolo-Traube gewonnen wird. Die Traube verdankt ihren Namen den Frühnebeln der Region Piemont: Nebbiolo-Trauben werden im Spätherbst geerntet, in einer Zeit also, in der häufig Nebel durch die Piemont-Weinberge zieht.
Die rote Traube gedeiht vor allem im Piemont und in der Lombardei und gilt als eine der edelsten Rebsorten Italiens. Wie auch der Barolo besitzt die Mehrheit der Nebbiolo-Weine die DOCG-Klassifizierung. Die Rebsorte mit ihren extrem tanninhaltigen Schalen steht für besonders langsam reifende Spitzenweine mit einer sehr langen Lagerfähgikeit.
Wie schmeckt ein Barolo?
Fruchtig-intensive Tropfen
Im Glas zeichnen sich die roten Barolo-Weine durch ihre sehr blasse Farbe aus, die sich mit der Zeit zu einem Granatfliesen-Ton entwickelt. Die komplexe Nase bietet Noten von reifen Beeren, Kirsche, Tabak und getrockneten Blumen, die an Rosen erinnern. Am Gaumen präsentieren sich die Barolo-Weine kraftvoll, strukturiert durch sehr feine Tannine mit einer lebendigen Säure.
Die unterschiedlichen Qualitätsstufen
Nachdem der Barolo 1966 als DOC eingestuft wurde, erreichte er 1980 den DOCG-Status („Denominazione di Origine Controllata e Garantita“), den Graal der italienischen Qualitätsstufen. Damit gehört er zu den besten Weinen Italiens. Seit August 2009 wurden diese Bezeichnungen von der EU-Weinmarktordnung durch DOP ersetzt, doch viele Weingüter verwenden nach wie vor die traditionellen Bezeichnungen.
Langsam reifende Spitzenweine
Die Produktion von DOCG Barolo-Weinen unterliegen strengen Vorschriften. Sie müssen eine Mindestlagerzeit von drei Jahren erfüllen, hiervon zwei Jahre im Fass. Ein Barolo Riserva hingegen muss mindestens vier Jahre reifen (davon mindestens drei Jahre im Fass) und ein Riserva Speciale stolze fünf Jahre lang, wovon er mindestens vier Jahre im Holzfass ruhen muss.
Nach drei bis acht Jahren zusätzlicher Reifezeit in der Flasche nimmt dann schließlich die Gerbstoffhärte ab – der Barolo ist trinkreif.
Wann trinkt man Barolo?
Ein guter Barolo-Wein ist per Definition ein sehr langlebiger Tropfen. Die Rotweine werden also ihre gesamte Aromenpalette erst im Alter entwickeln. Barolo-Wein kann in seiner Jugend schonmal streng schmecken. Wenn der Barolo lange genug reift, überzeugt der Star aus dem Piemont mit seiner kraftvollen Eleganz. Gute Barolo-Weine können mühelos 25 Jahre altern. Ein trinkreifer Barolo kann dann einen Alkoholgehalt von bis zu 15% aufweisen.
An dieser Stelle sei bemerkt, dass nicht nur die Reifezeit, sondern auch die richtige Serviertemperatur bei einem besonders gerbstoffreichen Tropfen wie dem Barolo entscheidend ist. Bei einer Trinktemperatur von 16 bis 18°C fühlt er sich am wohlsten.
Die Top-Winzer für Barolo
Das DOCG-Anbaugebiet aus dem Norden Italiens kann mit vielen Spitzen-Produzenten aufwarten. Hier kommen einige von Ihnen:
Marchesi di Barolo
Der historische Keller von Marchesi di Barolo befindet sich im Herzen von Barolo. Von Marquis Falletti 1810 gegründet und später von seiner Ehefrau Juliette Colbert de Maulévrier geleitet, wurden zu Beginn vorrangig Nebbiolo Trauben angebaut. Nach dem Tod von Juliette Colbert de Maulévrier erwarb die Familie Abbona das Weingut und brachte die Weine auf eine neue Qualitätsebene. Marchesi di Barolo wird nach wie vor von dern Familie Abbona in der mittlerweile 5. Generation geleitet. Die edlen Tropfen sind weltweit für ihre große Eleganz anerkannt.
Ceretto
In den 1960er Jahren übernahmen Bruno und Marcello Ceretto die Leitung des gleichnamigen Weinguts, das im Jahr 1930 von ihrem Vater Riccardo in Alba im Piemont gegründet worden war. Nach einer Reise ins französische Burgund nahmen sich die beiden Brüder vor, das Anwesen zügig zu erweitern und in diesem herausragenden italienischen Terroir hochwertige Crus herstzuellen. Die Brüder begannen mit einer sorgfältigen Selektion der besten Lagen in Barolo und Barbaresco, was eine echte Revolution darstellte, denn in diesem Gebiert war der Begriff Cru bis dahin absolutes Neuland. Zwischen 1969 und 1982 wurden vier Kellereien eingerichtet und die Produktion um Moscato und einen Weißwein erweitert. Seit den 1990er Jahren sind die Kinder von Bruno und Marcello Ceretto in das Weingut eingetreten und führen die Tradition dieses 160 Hektar großen Weinguts fort, das auf vier Kellereien verteilt ist und 17 verschiedene Weine produziert.
Domenico Clerico
Clerico, einer der großen Namen unter den Barolo-Winzern, ist vor allem die Geschichte einer großen Persönlichkeit. Domenico Clerico hat 1976 mit der Weinproduktion begonnen. Obwohl in dieser Zeit viele Rebflächen aufgegeben wurden, kaufte er ein Weingut auf dem hervorragenden Terroir Bussia und begann mit der Herstellung seines Barolo Bricotto Bussia. Seither sind auch andere große Weine, wie Ciabot Mentin im Jahre 1981, Pajana (1990), und Percristina (1995) entstanden. Die Einführung von l'Aeroplanservaj 1996 war ein ebenso großer Erfog. Heute ist das Weingut Domenico Clerico 12 ha groß, wobei sich die Produktion auf 110 000 Flaschen pro Jahr beläuft. Die Weine werden regelmäßig von großen internationalen Verkostern ausgezeichnet.
Coredero di Montezemolo
Cordero Di Montezemolo stellt herausragende Weine her, die weltweit exportiert und geschätzt werden. Cordero Di Montezemolo gehört zu den historischsten und dynamischsten Weingütern im Barolo, die sich in der faszinierenden Region der Langhe im nördlichen Piemont befinden. 1940 erwarb die Familie Cordero Di Montezemolo von der Familie Falletti die prächtige Domaine Monfalletto. Dieses prestigeträchtige Anwesen, das 1340 gegründet wurde, befindet sich im Dorf La Morra, im historischen Herzen des Barolo-Produktionsgebiets und ist heute der mythischste Wein der Appellation. Heute steht die Domaine Cordero Di Montezemolo an der Spitze eines seltenen Weinbergs, der sich auf fast 51 Hektar erstreckt und die Komplexität und Vielfalt der Böden des Piemont widerspiegelt. Die berühmte, für das Piemont typische italienische Nebbiolo-Rebsorte wird in den besten Lagen des Barolos angebaut. Das Ergebnis sind Weine, die weit über die Grenzen Italiens hinaus ihre Komplexität, Kraft und ihr großes Alterungspotenzial bekannt sind.
Roberto Voerzio
Das Weingut Roberto Voerzio wurde im Jahre 1986 in La Morra, einer Stadt im Herzen von Langhe, was schon immer für die großartigen Weinberge bekannt war, von denen manche seit dem Jahr 1250 erwähnt werden. Das Weingut began seine Produktion mit 2 ha und schaffte es über die Jahre die prestigreichsten und historischen Barolo Crus zu erwerben wie La Serra, Brunate, Cerequio, Sarmassa, Rocche dell'Annunziata und Fossati, sowie exzellente Weinberge für Dolcetto, Barbera, Nebbiolo und Merlot. Seit begin wurde in traditioneller Weise im Keller gearbeitet, Einfachheit in jedem Schritt der Weinbereitung, ohne jegliche Intervention um die Vielfalt jedes einzelnen Terroirs sich selbst entwickeln zu lassen und dem Weinberg die Chance zu geben seinen eigenen Wein herzustellen.
Food-Pairing und Wein: Beliebte Barolo-Parings
Bestimmte Gerichte aus der norditalienischen Küche harmonieren sehr gut mit Barolo, das wohlhabende Norditalien war stets stärker industrialisiert und wirtschaftlich dem Süden Italiens überlegen - was sich auch auf die Küche auswirkte, die als gehaltvoll und fleischhaltig gilt. Versuchen Sie es beispielsweise mit einem Ossobuco nach Mailänder Art. Auch interessant ist der langlebige Rote zu Wachteln mit Weintrauben. Vegetarier können den beliebten italienischen Rotwein mit weißen Trüffel aus Alba genießen - gerne auch in Form von Pizza!
Experimentierfreudige Gourmets können es mit Zartbitterschokolade versuchen - vorausgesetzt diese weist einen Kakaoanteil von mindestens 70 Prozent auf - und der Barolo-Weine hat lange genug gereift, die seine charakteristischen Schokoladennoten zu entwickeln.
Versand: Barolo-Wein online bestellen und sichern liefern lassen
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