Das im Médoc in der Appellation Saint-Estèphe gelegene Château Petit Bocq, das sich damals im Besitz von Francis Souquet befand, einem erfahrenen Winzer und Leiter des Weinanbaus auf Château Ducru Beaucaillou, enthüllte seinen ersten Jahrgang 1972.
Gaëtan Lagneaux, ein in Belgien praktizierender Arzt, kaufte das Anwesen 1993 und setzte seine ganze Zeit, Leidenschaft und Energie ein, um das Gut und seine Infrastruktur zu erweitern, die Qualität der Weine zu verbessern und das Château zu einer Referenz in der Appellation zu machen. Im Jahr 2003 wurde das Château Petit Bocq als Cru Bourgeois Supérieur anerkannt und ein neues Etikett mit einem Marienkäfer als Glücksbringer entworfen.
Nach dem frühen Tod von Gaëtan Lagneaux im Jahr 2012 übernahm sein Vater Jacques die Leitung des Weinguts. 2016 trat Adrien, der Sohn von Gaëtan Lagneaux, in das Weingut ein. Im Jahr 2018 stößt ein neues Team zum Château Petit Bocq.
Von 1,3 Hektar im Jahr 1993 ist der Weinberg von Château Petit Bocq auf heute fast 41 Hektar angewachsen, die in über 90 Parzellen in der gesamten Appellation Saint-Estèphe aufgeteilt sind. Die Typizität dieses Weinbergs liegt in einem wahren Mosaik von Terroirs, das in seinen Weinen hervorragend widergespiegelt wird. Die im Durchschnitt 42 Jahre alten Rebstöcke werden in hoher Dichte (8.333 bis 10.000 Rebstöcke pro Hektar) auf Böden gepflanzt, die überwiegend aus Kies (90 %), Kalkstein und Sand (10 %) bestehen. Während das Château Petit Bocq zu Beginn seiner Geschichte Weine erzeugte, deren Assemblage zu etwa 80% aus Merlot bestand, hat sich die Rebsorten Zusammensetzung weiterentwickelt und besteht nun aus Cabernet Sauvignon (50%), Merlot (48%) und Petit Verdot (2%).
Die Weinberge von Château Petit Bocq sind Terra-Vitis-zertifiziert und werden nach dem Prinzip des kontrollierten Weinbaus mit Strenge und begrenzten Eingriffen bewirtschaftet, was mit der umweltfreundlichen Philosophie des Weinguts in Einklang steht. Beispielsweise werden seit 2017 prophylaktische Praktiken (Entblätterung von Hand, Ausdünnung) anstelle von chemischen Anti-Botrytis-Mitteln eingesetzt und die Böden seit 2018 mechanisch und ausschließlich mit organischen Zusatzmitteln gepflegt, die alle Unkrautvernichtungsmittel ersetzen.
Die bei voller Reife geernteten, strahlenden Beeren entfalten ihre Frische und Komplexität durch eine parzellenweise Vinifizierung in kleinen, temperaturgesteuerten Tanks und einen Ausbau in Fässern, bei dem sich Röstnoten mit Mokka-Aromen von Kaffee und schwarzen Früchten vereinen.
Jahrgang für Jahrgang hebt sich das Château Petit Bocq dank seiner für Finesse und Balance bekannten Weine unter den schönsten Referenzen des Médoc hervor. Aufgrund ihrer Tiefe versprechen diese Weine mit einer schönen Regelmäßigkeit eine große Entwicklung in der Lagerung.