Nach einem milden Winter mit einem vorzeitigen Erwachen der Weinberge verlangsamt der Frühling den vegetativen Zyklus und begünstigt somit die aromatische Entwicklung. Die Reben arbeiten in der Fotosynthese am Tag, in der Nacht ruhen sie sich aus. Zwischen Januar und Juni beobachtet man reichhaltige Wasserreserven. Die Niederschlagsmenge in dieser Zeit – besonders im Frühling – entspricht der Menge, die normalerweise in einem Jahr fällt. Aber letztendlich erlauben mildere Temperaturen eine gesunde Blütezeit.
Es folgt ein extrem heißer Sommer mit nur 7mm Regen von Mitte Juli bis Mitte September, eine nie gesehene Situation in Bordeaux! Diese Trockenheit führt zu einem extremen Trockenstress (vor allem bei den jungen Weinreben, die noch kein tiefes Wurzelsystem haben, um an die tiefen Wasserreserven zu gelangen) wodurch die Reife der Trauben einiger Parzellen blockiert wurde. Der ersehnt Regen fällt dann am 13. September, die Niederschlagsmenge beträgt 40mm, und so wird den Trauben die optimale Reifesituation geschaffen. Die Traubenreife ist homogen und kompakt, die Ernte erfolgt relativ spät und erstrecken sich über einen langen Zeitraum. Die Winzer konnten sich ohne Stress die Zeit nehmen, bestimmt Parzellen manuell zu bearbeiten. Die üppig beladenen Weinstöcke brachten relativ hohe Erträge (bei den Grand Crus 20% mehr als 2015) mit 50hl/ha.