Wie öffnet man eine Weinflasche ohne Korkenzieher?

Wenn der Weinabend ohne Korkenzieher beginnt …

Der Abend läuft wie aus dem Bilderbuch: Der Tisch ist liebevoll gedeckt, die Häppchen bräunen sanft im Ofen, Kerzenlicht flimmert, die Gespräche werden lebhafter – und in genau diesem Moment greifen Sie nach Ihrer besten Flasche Rotwein. Ein kleiner Triumph, denken Sie beim Anblick des Etiketts (es handelt sich um einen exzellenten Bordeaux-Jahrgang, der selbst die anspruchsvollsten Gäste überzeugen dürfte). Bis der Blick in die Schublade fällt. Leer. Kein Korkenzieher. Nicht einmal dieses wacklige Notmodell, das sonst irgendwo herumfliegt. Und dann dieses leicht absurde Gefühl, als fehlte bei einer Gartenparty plötzlich das Gartentor.

Wein öffnen ohne Korkenzieher – diese 7 Methoden funktionieren wirklich

Aber bevor Sie sich auf eine Diskussion über das Sabrieren von Champagnerflaschen einlassen: keine Panik. Manchmal werden genau solche kleinen Pannen zu den Geschichten, über die man später am meisten lacht. Und weil Wein vor allem dazu da ist, Freude zu bereiten (nicht Stress), zeigen wir Ihnen hier mehrere clevere, sichere und überraschend einfache Lösungen, wie Sie Ihren Wein auch ohne Korkenzieher öffnen können. Mit ein wenig Ruhe, einem Hauch Improvisation dürfte der Abend genauso genussvoll enden, wie er begonnen hat.

1) Korken in die Weinflasche hineindrücken – der schnelle Notfall-Move

Man stelle sich vor: Das Raclette-Gerät steht bereit, die Weingläser sind fein säuberlich ausgesucht, alle sitzen schon am Tisch – und siehe da: der Korkenzieher fehlt. Genau für solche Momente gibt es einen einfachen Notfall-Trick, der oft erstaunlich gut funktioniert: den Korken in die Flasche hineindrücken. Die Methode ist relativ unkompliziert, allerdings sollten Sie ein wenig aufpassen, sich dabei nicht zu bekleckern. Um den Korkverschluss durch die Flaschenöffnung zu schieben, nehmen Sie einen kleinen, stabilen Gegenstand wie einen Löffelstiel, einen Stift oder einen sauberen Stock und drücken den Korken vorsichtig, aber gleichmäßig ins Innere der Flasche.

2) Schuh-Hack: Klopfen, bis der Korken kommt

Ein entspanntes Pasta-Dinner mit Freunden, der Duft von Knoblauch und Tomaten liegt in der Luft, die Sauce köchelt, alle sind in bester Laune – und genau in dem Moment, in dem Sie den Wein öffnen wollen, merken Sie: kein Korkenzieher weit und breit. Keine Panik. Für solche Abende gibt es den berühmten Schuh-Hack.

Setzen Sie den Boden der Weinflasche in den Absatz eines Schuhs, sodass dieser als Polster und stabile Stütze dient. Fixieren Sie die Flasche fest im Schuh und klopfen Sie den Absatz behutsam gegen eine solide, tragfähige Wand. Achten Sie darauf, rechtwinklig zur Wand zu treffen – so bleibt das Glas geschützt. Auch hier ist Vorsicht angesagt: Arbeiten Sie langsam, mit kontrollierten, eher leichten Schlägen, nicht mit Kraft.

Fahren Sie ruhig und gleichmäßig fort. Durch jeden Stoß wandert der Korkverschluss ein wenig mehr nach außen. Wiederholen Sie das, bis er weit genug hervorgetreten ist. Dann können Sie ihn mit der Hand entfernen.

3) Schlüssel-Hebel: Stück für Stück ans Ziel

Man kennt das: Ein spontanes Picknick im Park, die Pizza liegt auf der Decke, die Sonne geht langsam runter – und beim Wein stellt sich raus: kein Korkenzieher. Einen Schlüssel hingegen hat natürlich jeder in der Tasche.

Entfernen Sie zunächst die Kapsel unterhalb der Flaschenlippe und prüfen Sie, ob der Verschluss stabil wirkt. Nehmen Sie dann einen festen Metallschlüssel und setzen Sie ihn schräg am Rand des Korkens an, nicht in der Mitte. Schieben Sie ihn mit gleichmäßigem Druck etwa zwei bis drei Zentimeter in den Kork. Beginnen Sie nun, den Schlüssel sanft zu kippen und dabei in kleinen, kontrollierten Bewegungen nach oben zu arbeiten. Durch dieses Hebeln löst sich der Kork Schritt für Schritt – eher wie ein langsames „Herauswandern“ als ein ruckartiger Zug.

Sobald der Kork weit genug heraussteht, können Sie ihn einfach mit der Hand herausnehmen. Sitzt er noch fest, hilft ein Tuch für besseren Halt oder eine Zange als Unterstützung.

4) Schrauben, ziehen, fertig: die Hebel-Methode

Auch eine Schraube kann Ihr Flaschenproblem einfach lösen. Nutzen Sie sie als Hebel, um den Korken zu entfernen. Drehen Sie die Schraube tief in den Korken und ziehen Sie dann gleichmäßig nach oben. Alternativ können Sie den Griff als Hebel an der Flaschenmündung ansetzen und den Korken vorsichtig herausarbeiten. Auch hier sind Geduld und Fingerspitzengefühl gefordert, um ein Zerbrechen des Korkens zu vermeiden.

5) Feuerzeug-Trick: Mit Wärme den Korken entfernen

Stellen Sie zunächst sicher, dass die Weinflasche gut verschlossen ist und keine Risse im Glas vorhanden sind. Es ist wichtig, diese Technik an einem gut belüfteten Ort und fernab von brennbaren Substanzen durchzuführen. Entfernen Sie dann die Kapsel, die die Flaschenmündung und den Naturkorken bedeckt.

Halten Sie die Flasche fest mit einer Hand und nehmen Sie mit der anderen ein Feuerzeug. Führen Sie die Flamme an die Seiten des Flaschenhalses, direkt unterhalb des Korkens. Erhitzen Sie diesen nicht direkt, sondern vielmehr das Glas knapp darunter. Drehen Sie die Weinflasche langsam, um die Flaschenmündung gleichmäßig zu erwärmen. Dieser Schritt sollte etwa 1 bis 2 Minuten dauern. Die Hitze lässt das Glas expandieren und schiebt den Naturkorken nach außen

Sobald der Korkverschluss beginnt, herauszukommen, können Sie ihn greifen und sanft herausziehen. Seien Sie geduldig und erhitzen Sie bei Bedarf weiter. Diese Öffnungsmethode erfordert viel Behutsamkeit: Die Weinflasche kann heiß werden, und es besteht ein potenzielles Bruchrisiko.

6) Weinflasche mit Messer oder Schere öffnen

Ganz typische Szene: Unerwartet klingeln Freunde, Sie zaubern fix Tapas oder eine Käseplatte – und genau dann stellt sich heraus, dass der Korkenzieher irgendwo verschwunden ist. Im Besteckblock steht immerhin ein Messer, und in der Schublade findet sich eine Schere.“

Sie können auch andere Werkzeuge wie ein Messer oder eine Schere verwenden, die Technik bleibt dieselbe: Diese Gegenstände unter Ausführung einer Drehbewegung einsetzen. Stechen Sie das Messer oder eine der Klingen der Schere tief in den Korken und rotieren Sie es, während Sie hochziehen. Sie können auch die Flasche wenden, während Sie den Gegenstand fest halten – achten Sie dabei darauf, den Korken nicht zu zerbrechen!

7) Zangen-Griff: Wenn der Korken zu tief sitzt

Man kennt das von Familienfesten: Jemand holt eine gut gereifte Flasche aus dem Keller, vielleicht einen guten Bordeaux aus dem Geburtsjahr – und beim Öffnen rutscht der Korken tiefer in den Hals. Plötzlich braucht’s Fingerspitzengefühl (und eben eine Zange)

Wenn der Korken zu tief im Flaschenhals steckt, um direkt gegriffen zu werden, versuchen Sie, die Zange zwischen Korken und Innenrand des Flaschenhalses einzuführen, um Halt zu bekommen. Sobald Sie einen guten Griff haben, ziehen Sie sanft und gleichmäßig. Es ist wichtig, gerade zu ziehen, um ein Zerbrechen des Korkens zu vermeiden. Wenn sich der Korken nicht bewegt, können Sie versuchen, ihn beim Ziehen zu rotieren, um seinen Halt am Flaschenhals zu lockern. Wenn der Korken nicht herauskommt oder Sie keinen guten Griff bekommen, können Sie ein Werkzeug wie den Griff eines Schraubenziehers oder ein Messer mit runder Spitze verwenden, um ihn vorsichtig in die Flasche hineinzudrücken.

Aber vorsicht: Diese Methode kann dazu führen, dass Korkreste in den Wein fallen. In diesem Fall empfiehlt es sich, den Wein durch ein feines Sieb oder einen Kaffeefilter zu gießen.

Damit haben Sie nun hoffentlich mehrere Wege buchstäblich griffbereit, um auch ohne Korkenzieher an den Wein zu kommen – je nachdem, was gerade greifbar ist. Trotzdem gilt: Mit dem klassischen Öffner fährt man in der Regel am angenehmsten und sichersten. Einige der Alternativen können etwas heikel sein, also gehen Sie mit Ruhe und Umsicht vor. Hauptsache, der Abend bleibt entspannt – und der Genuss steht im Vordergrund. 

Wie öffnet man eine Champagnerflasche?

Um einen Champagner zu entkorken, braucht man kein Werkzeug. Diese Kunst beruht nämlich auf einer manuellen Technik. Aus Sicherheitsgründen sind hier allerdings die richtigen Handgriffe wichtig.
Der erste Schritt besteht darin, die Flasche zu neigen und das Drahtkörbchen zu entfernen, wobei Sie während des gesamten Vorgangs Ihren linken Daumen auf dem Korken lassen, damit er sich durch den Druck nicht plötzlich und heftig löst. Entfernen Sie die Folie um den Korken, dann drehen Sie das Flaschenende mit der rechten Hand behutsam, aber bestimmt, bis die Luft entweicht und der Korken herausgleitet. Es klappt nicht? Dann verwenden Sie spezielle Greif-Korkenzieher, die eigens für Champagner konzipiert sind.

👉 7 Champagner-Sünden (und wie Sie sie elegant vermeiden)