Bordeaux: Die 7 goldenen Regeln für das perfekte Weingeschenk

Einen Bordeaux zu schenken will gut überlegt sein. Vom Premier Cru bis zum Pomerol-Geheimtipp: Unsere 7 Regeln helfen Ihnen, ein Geschenk zu wählen, das Qualität und persönliche Note verbindet.
Sieben Grundregeln, um den idealen Bordeaux Rotwein zu finden
1) Die Qualität erkennen: Achten Sie besonders auf Jahrgang, Appellation und wertsteigernde Angaben wie Klassifizierungen – im Bordeaux zugegeben nicht ganz einfach zu entschlüsseln, aber dazu etwas später Ausführlicheres!
2) Den Geschmack des Empfängers einschätzen: Bevorzugt der oder die Beschenkte die strukturierten Cabernets aus dem Médoc oder die samtigen Merlots aus Saint-Émilion?
3) Die passende Appellation auswählen: Entscheidend ist die Typizität. Ein paar Beispiele: Médoc für Kraft, Pomerol für Finesse, Saint-Émilion für Eleganz, Pessac-Léognan für Harmonie.
4) Das Budget berücksichtigen: Bordeaux bietet in vielen Preisbereichen sehr hochwertige Lagerweine, aber auch schneller zugängliche Weine, was die Auswahl erleichtert.
5) Auf Originalität setzen: Denken Sie an alte Bordeaux-Jahrgänge, Großflaschen oder Raritäten, die garantiert Eindruck machen.
6) Den Kontext beachten: Für berufliche Anlässe empfiehlt sich ein großer Name, für enge Freunde oder Familie darf es gerne etwas persönlicher oder überraschender sein.
7) Einsteiger oder Connaisseurin? Entdecken Sie unsere Empfehlungen, zugeschnitten auf zwei verschiedene Profile von Bordeaux-Liebhabern!
1) Qualität erkennen
Die Schlüssel zur Wahl eines außergewöhnlichen Bordeaux
Wie trifft man eine gute Entscheidung bei so vielen verfügbaren Weinen? Hier die wichtigsten Kriterien, um einen großen Bordeaux-Wein zu erkennen.
Der Jahrgang: ein entscheidender Qualitätsfaktor
Im Weinbaugebiet Bordeaux spielt der Jahrgang eine zentrale Rolle. Die Jahre 2002 und 2013 gelten als zurückhaltender, während 2015, 2016, 2018 oder 2020 durch Tiefe, Ausgewogenheit und großes Reifepotenzial glänzen. Jeder Jahrgang spiegelt die klimatischen Bedingungen wider — und damit Struktur, Harmonie und Lagerfähigkeit des Weins.
AOP, Klassifizierungen, alte Reben: unverzichtbare Orientierungspunkte
An der Rive Gauche gilt das Klassifikationssystem von 1855 als entscheidender Qualitätsmarker, ebenso wie Angaben zu alten Reben oder „propriétaire-récoltant“. Sie stehen für volle Kontrolle im Anbau und Ausbau. Die Premiers Crus Classés aus dem Médoc gelten als das Nonplusultra des rechten Bordeauxufers.
Die Rive Droite verfügt über eine eigene Qualitätspyramide, angefangen bei den Grands Crus Classés von Saint-Émilion, die mehrfach überarbeitet wurden, bis zu den großen, aber bewusst unklassifizierten Weinen Pomerols, die dennoch zu den begehrtesten der Region zählen.
>> Alles zum Thema Grand Cru können Sie in unserem gleichnamigen Blog-Beitrag nachlesen
2) Den Geschmack einschätzen
Die Rebsorten
In Bordeaux dominieren die Rotweinsorten Cabernet Sauvignon, Merlot und Cabernet Franc.
Für Liebhaber kräftiger Roter eignen sich folgende Weinbaugebiete: Pauillac, Saint-Estèphe oder Margaux. Für samtige Eleganz sollten Sie einen Pomerol oder einen Saint-Émilion vorziehen. Rauchige Finesse bietet das Rive-Gauche-Gebiet Pessac-Léognan.
Weniger bekannt, aber nicht minder gut: die trockenen Bordeaux-Weißweine aus Sauvignon Blanc und Sémillon.
Auch Essensvorlieben geben wichtige Hinweise
Zu intensiven Fleischgerichten wie Entrecôte, Lammkarree oder Wild harmonieren kraftvolle Cabernet-Sauvignon-Cuvées mit markanter Struktur – etwa aus Pauillac oder Saint-Estèphe.
Wer häufig Geflügel, Kalbfleisch oder Pilzgerichte wie Trüffelrisotto schätzt, findet in einem weicheren, merlotbetonten Wein aus Pomerol oder Saint-Émilion den perfekten Begleiter.
Zu gegrilltem Fisch, Krustentieren oder feinen Vorspeisen passen wiederum die eleganten, leicht rauchigen Weißweine aus Pessac-Léognan, während edelsüße Sauternes großartig zu Foie gras, Blauschimmelkäse oder Desserts mit Steinobst glänzen.
Die passende Appellation
Welche Weinregionen wählen?
Château Margaux, Lafite-Rothschild, Pétrus … Für Kenner großer Weine ist Bordeaux eine natürliche Wahl. Das Bordelais lässt sich grob in zwei Hauptregionen einteilen: die Rive Gauche und die Rive Droite. Stark vereinfacht könnte man sagen:
Die Rive Droite (Saint-Émilion, Pomerol, Fronsac) begeistert mit Merlot-Eleganz, die Rive Gauche mit Cabernet-dominierten Power-Weinen aus renommierten Appellationen wie Margaux, Pauillac, Saint-Julien, Pessac-Léognan oder Saint-Estèphe.
Seltene Mikro-Cuvées oder kleine, diskrete Châteaux bieten zudem einzigartige Profile.
Das Budget
Der Preis: Welches Budget sollte man einplanen?
Zwischen 15 und 30 Euro finden sich hervorragende Bordeaux-Weine aus Satellitenappellationen wie Lalande-de-Pomerol, Castillon Côtes de Bordeaux, Fronsac.
Mit 50 Euro öffnet sich der Zugang zu herausragenden Crus Bourgeois oder zu Zweitweinen renommierter Châteaux.
Darüber hinaus gelangt man in die Welt der klassifizierten Médoc-Crus, großer Saint-Émilion-Weine oder rarer Pomerols.
Auf Originalität setzen
Warum einen alten Bordeaux-Jahrgang schenken?
Ein gereifter Bordeaux erzählt eine Geschichte. Mit den Jahren entwickeln sich Aromen von Unterholz, Trüffel, Leder, und die Textur gewinnt an Geschmeidigkeit.
Ein alter Jahrgang kann zudem symbolisch für ein besonderes Datum stehen — ein persönliches und emotionales Geschenk.
Dazu kommt: Bei vielen Bordeaux-Weinen handelt es sich um klassische Lagerweine, was bedeutet, dass viele eine gewisse Reifezeit benötigen, bevor der Wein seine perfekte Trinkreife erreicht hat.
Großformate: wahre Prestigeobjekte
Magnum Weinflasche, Doppelmagnum, Jeroboam… Bordeaux Großflaschen reifen hervorragend, dank idealer Sauerstoffrelation und stabiler Temperaturpufferung, das macht sie besonders beliebt bei Sammlern edler Tropfen. Darüber hinaus muten die Flaschen majestätisch an und eignen sich ideal für festliche Anlässe.
Der Kontext
Jedem Anlass sein Bordeaux
Ob beruflich, privat oder zu Weihnachten – für jeden Anlass gibt es den passenden Bordeaux.
Im geschäftlichen Umfeld überzeugt ein renommierter Médoc oder ein edler Saint-Émilion Grand Cru, während im Familien- und Freundeskreis charaktervolle Entdeckungen kleinerer Châteaux besonders gut ankommen. Festtage wiederum laden zu exklusiven Editionen und raffinierten Geschenkboxen ein. Und zur Geburt eines Kindes bietet ein symbolträchtiger Jahrgang eines großen Hauses eine bleibende Erinnerung.
Das Bordeaux-Liebhaber-Profil
Welchen Bordeaux für Einsteiger?
Ein renommierter Wein ist immer eine sichere Wahl. So liegen Sie mit einem Grand Cru Classé oder einem etablierten Château immer auf der sicheren Seite:
Saint-Émilion, Pessac-Léognan oder auch ein Cru Bourgeois Supérieur sollte der beschenkten Person ein Lächeln ins Gesicht zaubern, selbst wenn diese nur über Grundkenntnisse in Sachen Bordeauxwein verfügt.
Pädagogische Geschenkboxen
Thematische Boxen mit mehreren Jahrgängen — etwa rund um den Merlot aus Saint-Émilion — vermitteln die Entwicklung eines Bordeaux-Weins besonders anschaulich.
Personalisierbare Mischkisten
Ob nach Regionen sortiert oder individuell zusammengestellt: Lassen Sie die Vielfalt des Bordelais zum Herzstück Ihres Geschenks werden. Zwischen den kraftvollen Profilen der Rive Gauche und den geschmeidigen Weinen der Rive Droite, zwischen aromatischen Weißweinen und edelsüßen Sauternes – warum sich auf eine einzige Stilrichtung festlegen?
Welchen Bordeaux für Connaisseure?
Subskriptionsweine: ein visionäres Geschenk
Mit einer Bordeaux Subskription erwirbt man große Weine noch vor der Flaschenabfüllung. Sie kombinieren Exklusivität, Vorfreude und attraktives Preisniveau — ideal für passionierte Weinliebhaber.
Vom Vin de Garde vis zum Kritiker-Liebling
Für erfahrene Weinenthusiasten darf es schon mal etwas außergewöhnlicher sein: Eine top-bewertete Spitzencuvée, ein seltener Jahrgang, ein berühmter Cru Classé, ein exklusiver Barsac-Süßwein oder eine Mikro-Cuvée aus kleiner Produktion sind hier eine gute Wahl.
Kritikerbewertungen (Robert Parker, James Suckling, Decanter, Janice Robinson) beeinflussen die Reputation eines Weins und können hier eine wertvolle Orientierungshilfe sein.
Lagerweine begeistern Kenner mit Geduld — vorausgesetzt, gute Lagerbedingungen sind vorhanden.
Abseits der ausgetretenen Pfade
Neben den berühmten Namen existieren in Libournais, Médoc und Graves viele kleine, ambitionierte Châteaux, die mit minimalen Mengen, Terroir-Präzision und mutigen Stilentscheidungen begeistern.
Dazu zählen etwa charakterstarke Entdeckungen wie Lafleur-Gazin oder Laroque im Libournais, Sociando-Mallet im Médoc oder die biodynamisch geprägten Weine von Haut-Bergey aus dem Graves – allesamt ambitionierte Châteaux, die mit Terroir-Tiefe und eigenständigem Stil begeistern.
Solche Weine überraschen und eignen sich perfekt für Kenner, die das Besondere suchen.
Noch mehr Geschenkideen für Weinfreunde
Wie wäre es mit legendären Gewächsen vom Preis-Leistungs-Champion Châteauneuf-du-Pape, dem hoch exklusiven Burgund oder einem italienischen Supertuscan, dessen Kultstatus dem der Bordelaiser Grands Vins in nichts nachsteht?
Auch charakterstarke Weißweine aus dem Jura, Spitzen-Chardonnays aus Kalifornien oder oein Spitzenriesling von Markus Molitor bereichern jede Sammlung.
Edle Weinaccessoires
Eine Karaffe bringt junge Médocs zur Entfaltung oder trennt bei alten Saint-Émilions das Depot. Perfekt geformte Bordeaux-Gläser verstärken Aromatik, Sauerstoffkontakt und Temperaturbalance — das richtige Weinzubehör ist eine Garantie für optimale Genussmomente.
Warum es nicht immer ein selbstgemachter Eierlikör zu Weihnachten sein muss ...
Sie suchen auch Empfehlungen für Weißweine, Champagner oder Spirituosen? Entdecken Sie unsere vollständige Auswahl in unserem Artikel rund ums Thema Weihnachtsgeschenke für Liebhaber feiner Tropfen.
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